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Zurück in die 70er: Stevie Nicks in Amsterdam

"You look like Stevie Nicks in '75, the hair and lips" singt Taylor Swift auf ihrem letzten Album The Tortured Poets Department. Die Sängerin Stevie Nicks gehört zu den bedeutendsten Musiker*innen und beeinflusste Künstler*innen wie Taylor Swift, Florence + The Machine oder Harry Styles. Am 19. Juli hat die Sängerin in Amsterdam eines ihrer wenigen Konzerte in Europa gespielt. Wie das war, ob Fleetwood Mac-Fans auf ihre Kosten gekommen sind und welche Überraschungen es sonst noch gab, lest ihr hier.


Stevie Nicks
Foto: Randee St. Nicholas

Auf dem Weg zum Konzert zur Ziggo Dome, ahne ich schon, wohin die vielen Leute in langen Röcken, bunten Kleidern oder Boho Klamotten laufen. Ein Phänomen, das auch Ex-Bandkollege Mick Fleetwood nach dem Erfolg von Rumours bemerkte und das bis heute anzudauern scheint: "In the audience we see thousands of Stevie Nickses singing: 'Rhiaaannon!'" Und auch in der Drag-Szene ist der "Stevie Nicks-Look" sehr populär; beim Fan-Event Night of 1000 Stevies tanzen und performen tausende Stevies zu ihren Songs.


Ivy Falls
Foto: Annika Bahlmann

Nach dem recht zügigen, geordneten Einlass eröffnete die Newcomerin Ivy Falls als Vorband für Stevie Nicks. Sie sprang kurzfristig für Indiepop-Musikerin Nina Nesbitt ein, sorgt mit ihrem sanften Gesang aber dennoch für eine warme Atmosphäre. Die Belgierin singt die Songs ihres im März erschienenen Debütalbums Sense & Nonsense in Begleitung ihres Bandkollegen Jasper Morel.


Eine Show für Jung und Alt


Dann eröffnet Stevie die Show mit dem Song "Outside The Rain" von ihrem ersten Solo-Album. Man merkt: Die ehemalige Fleetwood Mac-Sängerin ist nun schon ungefähr 50 Jahre im Musikbusiness unterwegs. Ihre Stimme und Bühnenpräsenz besitzen immer noch eine starke Kraft und Energie. Und spätestens bei dem Song "Dreams", den viele von ihrer Ex-Band Fleetwood Mac kennen, stehen in meinem Bereich alle auf und tanzen. Das Publikum ist sehr gemischt, von jung bis alt sind alle dabei. Besonders schön ist es, Familien zu sehen, in denen die Eltern ihre Liebe zu Stevies Musik an ihre Kinder weitergegeben haben.


Stevie Nicks in Amsterdam
Foto: Annika Bahlmann

Mehr als ein Bandmitglied


Weiter geht es mit Covern von Tom Petty oder Buffalo Springfield. Zwischen den Liedern erzählt Stevie Nicks viele Geschichten aus der Zeit von Fleetwood Mac, beispielsweise ihre komplizierte Kennenlern-Story. Dabei spielt sie bekannte Songs wie "Gypsy" oder "Gold Dust Woman". Aber auch ihr erfolgreiches Album The Wild Heart bekommt mit einigen Songs seinen ebenbürtigen Platz in der Setlist. Charakteristisch für ihren Look sind die vielen verschiedenen Umhänge, die sie auf der Bühne trägt und mit denen sie fast wie früher herumwirbelt. Zum zweiten Album Bella Donna präsentiert sie sogar stolz den originalen Umhang, den sie auf dem Cover des Albums getragen hat.


Speaking of Kleidung: Am Merchstand ist Stevie nur in jungen Jahren auf den Shirts und Taschen zu sehen. Vermutlich auch der Nostalgie willen, trotzdem hat das einen faden Beigeschmack: die Altersdiskriminierung von Frauen. Generell wird bei Frauen im Vergleich zu Männern, die schon so lange Musik machen, oft nur mit älteren Bildern geworben - so eben auch bei Stevie Nicks Merch und Bühnenbildern.


Stevie Nicks in Amsterdam
Foto: Annika Bahlmann

Nostalgie pur


Als kleine Überraschung kommt bei "Leather and Lace" dann noch ihr langjähriger Freund und Vocal Coach Steve Real auf die Bühne, um mit ihr das Duett zu singen. Man merkt ihnen die langjährige Freundschaft und ihre Vertrautheit an. Und genauso gut harmoniert Stevie mit ihrer langjährigen Live-Band, die die beiden auch dabei begleiten.


Die Show endet mit "Landslide" und einer emotionalen Hommage an Ex-Bandkollegin und gute Freundin Christie McVie, die Ende 2022 verstorben ist. Es folgt eine Diashow auf dem Bildschirm, bei der nicht nur mir die Tränen kommen.


Christie McVie auf dem Bildschirm beim Stevie Nicks Konzert in Amsterdam
Foto: Annika Bahlmann

Insgesamt war das Konzert ein Erlebnis sowohl für Fleetwood Mac-, als auch Stevie Nicks-Fans, da die Setlist eine gute Mischung aus Songs ihrer Band- sowie Solo-Karriere hergab. Die Atmosphäre im Publikum war total warm und ich bin ganz beseelt aus diesem Abend rausgegangen. Gern hätte ich Stevie noch länger zugehört, die gar nicht aufhören konnte, Geschichten aus ihrem Leben zu erzählen.

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