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Redaktion

Unsere Highlights vom c/o pop Festival 2023

Wir waren letzte Woche auf dem c/o pop Festival in Köln Ehrenfeld. Das Programm vom 26. bis 30. April war gefüllt mit zahlreichen aufstrebenden Künstler*innen aus Deutschland und umliegenden Ländern. Wir haben uns einige Konzerte der Musiker*innen anschauen können und euch hier zusammengefasst.

Brockhoff beim c/o pop
Foto: Lenny Rothenberg

Zeck

Die c/o pop ist der Ort für Festival-Debüts. So spielt auch Zeck am Freitagabend seine allererste Festival-Show im Saal des artheaters. Nur mit Gitarre und einem Mikrofonständer - beschmückt mit Lichterketten à la Phoebe Bridgers - beglückt er das Publikum mit seiner Musik, die in jedem Ton nach Van-Life schreit. Für einen Song setzt Zeck sich ans Klavier, das er, wie er zur Belustigung des Publikums zugibt, zur Orientierung auf den Tasten mit Zahlen beklebt hat. Mein persönliches Highlight ist die Person vor mir, die vor Freude völlig ausrastet, als Zeck ein Cover von Sam Fenders "Seventeen Going Under" spielt. (Kaja)


Foto: dotted note

Betterov

Bei der c/o pop muss man ja bekanntlich flexibel bleiben und so landen wir ganz unverhofft bei Betterov in der Live Music Hall. Die kurze Enttäuschung über den Einlassstopp bei Levin Liam verfliegt schnell, sobald wir die ersten Töne von Betterovs energetischen Gitarren hören. Mit seinen bittersüßen Zeilen und wütenden Riffs liegt die Tanzfläche gefährlich nah am Tränenmeer. Das Kölner Publikum legt die Betonung eher auf ersteres und steigert die Stimmung Song für Song, bis es schließlich im Moshpit in Ekstase zusammenstößt. Neben den musikalischen Qualitäten der Band, muss man auch ein Lob für die Lichtshow aussprechen - Betterovs Konzert war sowohl Ohren- als auch Augenschmaus. (Kaja)


Betterov auf der Bühne des c/o pop
Foto: Philipp Pongratz

Blumengarten

Sammy und Rayan aka Blumengarten sind genau so sweet wie ihr Name klingt. Das sympathische Duo aus einer Kleinstadt im Ruhrpott gibt es noch gar nicht so lange. Die Schlange am Samstag vor dem Club Bahnhof Ehrenfeld bildet sich schon einige Zeit vor Einlass und die Location ist schnell gefüllt. Blumengarten spielen ihre Songs der EP, sowie unreleaste Songs wie "El Dorado" und "Rosa Rugosa". Letzteren ließen die beiden lediglich vom Laptop laufen, da sie noch keine Weise herausgefunden hätten, den Song live gut umzusetzen. Die Crowd vibed trotzdem mit und einige Fans überraschten die Band selbst bei diesen Songs mit ihrer Textsicherheit. Am lautesten ist die Crowd bei einem Cover von AnnenMayKantereits "Vielleicht Vielleicht", das sollten wir aber vor Henning May geheim halten, so Sammy. (Annika)


Foto: dotted note

Dottie Andersson

Dottie Andersson aus dem Astrid Lindgren-Ort Småland spielte am Samstag im YUCA und wurde instrumental von Martin Baumgartner unterstützt. Allerdings schafft sie es auch ganz allein die Bühne für sich zu beanspruchen, neben vielen unveröffentlichten Songs gab es auch ihre Skills am Schlagzeug zu sehen. Außerdem singt die Indiepop-Musikerin einen Song in ihrer Muttersprache Schwedisch. Auf ihrem Spotify sind bisher nur zwei Songs zu finden. Zu den Stücken erzählt sie ab und zu kleine Anekdoten, wirkt aber eher zurückhaltend und schüchtern in den Pausen zwischen den Songs. Das wird sicherlich noch mit zunehmender Live-Erfahrung. (Annika)


Foto: dotted note

Berq

Berq überzeugte am Samstagabend dagegen mit einer Bühnenpräsenz, als ob er nie etwas anderes gemacht hätte. Mit gerade einmal zwei veröffentlichten Songs schien er selbst überrascht, wie viele Menschen sich für ihn im YUCA versammelt haben. Aufgrund des Mangels an erschienenen Songs spielte er auch einige Demos, in denen er mit seinen 19 Jahren jugendliche Themen wie den Abiball verarbeitet hat. Nicht nur hier brachte er das Publikum zum Schmelzen, auch als er einen Song für seinen Opa gesungen hat und die Geschichte dahinter erzählte, konnte er dem ein oder anderen ein paar Tränen entlocken: In "Tourettes" geht es um den Sehnsuchtsort seines Opas, den er aufgrund der Demenzkrankheit seiner Oma nicht mehr besuchen kann. Wer diesen Song bald auf Dauerschleife hören will, darf sich freuen, denn Berq verriet, dass Ende Mai seine Debüt-EP erscheinen könnte - wir müssen nur hoffen, dass "Tourettes" ein Teil davon sein wird. (Kaja)


Foto: dotted note
 

Die c/o pop hat uns auch in diesem Jahr wieder überzeugt. Zum 20 jährigen Jubiläum konnte das Festival in diesem Jahr mit 36 Tausend Menschen seinen Besucher*innen-Rekord knacken. Deshalb muss man damit rechnen, nicht jeden der geplanten Acts tatsächlich sehen zu können. Die entspannte Atmosphäre und die intimen Clubshows machen die c/o pop dennoch zum perfekten Ort, um aufstrebende Künstler*innen zum ersten Mal live zu erleben.

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